Der Sommer ist zu Ende – meteorologisch sowieso und kalendarisch auch bald. August und September sind die Monate, in denen für viele junge Leute der „Ernst des Lebens“ beginnt:
Sie starten ihre Ausbildung. Schade nur, dass es viel zu wenige sind. Auf fünf freie Ausbildungsstellen kommen nur rund vier Bewerber. Und natürlich passen die Wünsche der Suchenden mit den Ausbildungsberufen nicht immer zusammen. Das führt dazu, dass trotz eines Überangebots von Ausbildungsstellen immer noch viele Suchende nichts Passendes gefunden haben. Das ist durch die Beschränkungen der Corona-Krise nicht besser geworden, sondern hat sich noch verschärft.
Zurückgegangen ist das Angebot an Ausbildungsplätzen in den Branchen, die besonders von der Corona-Krise gebeutelt sind: Gastronomie und Tourismus gehören dazu. Andererseits boomen viele andere Branchen und suchen daher händeringend nach Azubis: Handwerksberufe jeder Couleur, der Gesundheitsbereich, Logistik und Verkehr.
Blöd nur, dass viele Bewerber diese Bereiche nicht im Blick haben – oder sie für zu wenig attraktiv halten. Noch immer gilt, dass sich Schulabgänger häufig an alte Rollenklischees halten. Jungen wollen Automechaniker werden – obwohl die Chancen dort aufgrund der E-Mobilität zurückgehen, denn eine Elektroauto hat viel weniger wartungsintensive Teile als ein Verbrenner. Und Mädchen wollen dann doch gern wieder Friseurin werden.
Gerade im Handwerk, aber auch in der verarbeitenden Industrie werden Fachleute weiter händeringend gesucht. Und die Karrierechancen sind auch deshalb hervorragend, weil die Eigentümer in die Jahre gekommen sind. Sie suchen in den kommenden Jahren Nachfolger, haben aber immense Schwierigkeiten, welche zu finden.
Deshalb der Appell an alle Schulabgänger: Ausbildung starten! Und für Abiturienten gilt: nach einer abgeschlossenen Ausbildung kann man immer noch studieren. Solche Student*innen werden mit Kusshand genommen, denn sie haben genau die Berufserfahrung, die andere sich erst aneignen müssen. Und sie haben viel mehr Gefühl für die Praxis und Menschenführung.
Für die, die noch zur Schule gehen, gilt: mit einem Praktikum im Unternehmen Berufe und die Arbeitswelt kennenlernen. Nicht nur die vorgeschriebenen Schülerpraktika, sondern auch zusätzliche freiwillige Praktika. Eine Übersicht über Ausbildungsberufe und Schülerpraktika von Ratinger Unternehmen findet man auf dieser Webseite unter „Service“.
Dr. Axel Mauersberger
Geschäftsführer
Unternehmensverband Ratingen e.V.