Dauerhaft Schlusslicht war der Kreis Mettmann in den letzten Wochen bei der Inzidenz in NRW ebenso wie bei der Impfquote. Deshalb mussten wir zu Pfingsten in Ratingen, wie alle im Kreis Mettmann, noch zu Hause ausharren, während die Düsseldorfer bereits im Biergarten sitzen konnten.
Wichtige Infrastrukturprojekte wie die A 44, die als neue Lebensader den Kreis erschließen würde, kommen auch nicht von der Stelle, obwohl das Projekt bereits vor 50 Jahren gestartet wurde. Auch bei den großen staatlich geförderten Innovationsthemen unserer Region wie der Umwandlung der Braunkohlereviere oder der Wasserstoffinitiative der Städte Duisburg, Düsseldorf, Neuss und Wuppertal ist Mettmann außen vor.
Man gewinnt zunehmend den Eindruck, dass Mettmann, das „Land der Neandertaler“, in NRW zum vergessenen Kreis wird und nicht nur beim Corona-Thema ins Abseits gerät.
Dabei zeigt das jetzt Fahrt aufnehmende Projekt Westbahn exemplarisch was möglich ist, wenn man auf breiter Basis kooperiert. So haben die lauten Stimmen von Ratingen, Düsseldorf, Duisburg und dem Kreis Mettmann dafür gesorgt, dass für das Projekt „Ratinger Westbahn“ vom Land NRW aus einem ÖPNV-Sondertopf eine Anschubfinanzierung von 7 Mio. Euro bereitgestellt wird und dieses Infrastrukturprojekt nun oberste Priorität genießt!
Der Kreis Mettmann hat Potenzial für mehr. Mit einem Industrieanteil von ca. 20 Prozent der Bruttowertschöpfung sind wir noch echtes Industrieland, was uns deutlich von den uns umgebenden Städten und Kreisen unterscheidet. Ein starker Mittelstand mit breitem Branchenmix sind weitere Merkmale, die dazu beigetragen haben, dass wir in den letzten Jahren gut durch die Krisen gesteuert sind.
Olaf Tünkers
Vorsitzender
Unternehmensverband Ratingen e.V.