Das Jahr hat gerade begonnen und wird wieder viele Herausforderungen mit sich bringen. Das beginnt schon mit Wahlentscheidungen, sei es auf Bundes- oder Kommunalebene. Am 23. Februar wählen die Bundesbürger den Bundestag neu – und es wird sich zeigen, ob die Parteien an den linken und rechten Rändern des politischen Spektrums wieder Zuwächse wie in den vergangenen Jahren haben werden.
Auch auf kommunaler Ebene stehen Wahlen an – am 14. September werden die Kommunalparlamente in Nordrhein-Westfalen neu gewählt. In Ratingen haben diese Wahlen ihre Schatten Ende vergangenen Jahres schon vorausgeworfen. Die Bürger Union löst sich von dem früheren Ratsbeschluss zum Bau der öffentlichen Tiefgarage bei den Wallhöfen und scheint sich so für neue Koalitionsmöglichkeiten im Rat nach der Kommunalwahl vorzubereiten. Dass die Stadt sich durch den neuen Ratsbeschluss, die den Investoren und potenziellen Mietern der Wallhöfe versprochene Tiefgarage doch nicht zu bauen, für künftige Projekte zum unsicheren Kantonisten macht, scheint nicht zu stören.
Das vor kurzem erschienene Statistische Jahrbuch der Stadt Ratingen 2023 zeichnet noch ein rosiges Bild. Die dort enthaltenen Zahlen des Jahres 2022 bescheinigen Ratingen wieder steigende Einwohnerzahlen von fast 93.000. Allerdings steigt auch der Anteil der älteren Bevölkerung, erstmals sind mehr als 30.000 Einwohner*innen älter als 60 Jahre. Überproportional steigt auch der Anteil der Hochbetagten, es sind weit mehr als 8.000 Ratinger. Die Alterspyramide verschiebt sich also weiter.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Ratingen erreichte mit 46.312 Personen zum wiederholten Male eine neue Rekordmarke. Auch die Zahl der Einpendler stieg weiter auf fast 36.000 an.
Aber diese Zahlen des Jahres 2022 trügen. In der Zwischenzeit gab es viele Veränderungen: Esprit ist endgültig in die Insolvenz gegangen, andere Unternehmen sind auf dem Absprung – häufig in die direkte Flughafennähe auf Düsseldorfer Gebiet. Dazu gehören Firmen wie Schneider Electric und der Dienstleister Spie, die neue moderne Flächen auf dem EUREF-Campus beziehen.
Es wird nicht leicht werden, diese Lücken zu füllen. Daher ist es gut, dass die städtische Wirtschaftsförderung endlich wieder personell besetzt ist. Mit Anne van Boxel hat eine erfahrene Wirtschaftsförderin die Leitung übernommen, die auch den Kreis Mettmann gut kennt – auf sie kommen viele Aufgaben zu.
Der Unternehmensverband Ratingen startet in das neue Jahr mit dem traditionellen Neujahrsempfang, zu dem am 14. Januar die NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur als Referentin erwartet wird.
Allen Unternehmerinnen und Unternehmern ebenso wie den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Ratingen wünschen wir ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2025. Auf dass es trotz aller Herausforderungen gelingt, unsere Stadt auch in diesem Jahr noch etwas lebens- und liebenswerter zu machen.
Dr. Axel Mauersberger
Geschäftsführer