Das gerade sehr aktuelle Thema der Herbstveranstaltung der Gesprächsreihe „Dialog Stadt – Wirtschaft“ lautete diesmal "Cybersicherheit - was können Unternehmen und Verwaltung tun?". Die zweimal jährlich gemeinsam von Unternehmensverband Ratingen (UVR) und der Wirtschaftsförderung der Stadt Ratingen durchgeführte Vortragsveranstaltung fand am 23. November 2023 auf Einladung von Geschäftsstellenleiter Dr. Andreas Beyer in den Räumen der SAP-Geschäftsstelle am SAP-Platz in Ratingen statt.
Prof. Dr. Bert Wagener, städtischer Dezernent für Umwelt und Digitalisierung, erläuterte anhand vieler Beispiele, an welchen Stellen die Stadtverwaltung mit Daten zu tun habe und dass man dabei rund 100 Fachverfahren und Module im Einsatz habe. Zwei eigene Rechenzentren mit einer Vielzahl physikalischer und virtueller Server versorgten rund 850 PC-Arbeitsplätze, außerdem die Schulen sowie fast 6.000 mobile Geräte an den Schulen. Prof. Wagener ging auch auf den Cyberangriff auf die Südwestfalen IT ein und die Auswirkungen auf die IT der Stadt. Der Fall zeige, dass man zukünftig noch mehr Aufwand zum Schutz der IT betreiben müsse.
Dass Cybersicherheit Chefsache sei, darauf wies in seinem Vortrag Sebastian Barchnicki, Sprecher der Geschäftsführung des Kompetenzzentrums für Cybersicherheit in der Wirtschaft in NRW, hin. Die Aktion „Tür zu im Netz“, unter www.tuer-zu-im-netz.nrw zu erreichen, zeige kostenfreie Angebote sowie Förderungsmöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen in NRW auf. Ziel der Kampagne sei es, das Bewusstsein für digitale Sicherheit in Unternehmen zu erhöhen – bevor der Ernstfall eintrete. Im Bereich Cybercrime gebe es eine regelrechte "Industrie", die zum Beispiel Ransomware "as a Service" anbiete. Kein Unternehmen sei zu klein oder unbedeutend, als dass es nicht angegriffen werden könne. DIGITAL.SICHER.NRW stärke hingegen die digitale Selbstverteidigung, von der digitalen Erstberatung über Vorträge und Ratgeber bis zu Webinaren.
Zum Schluss stellte Patrick Boch, Product Manager Security SAP S/4HANA, den Ansatz und die drei Eckpfeiler bei SAP für den Bereich Sicherheit vor. Es gehe darum, die Software sicher zu programmieren, sicher zu betreiben und außerdem durch eine Kultur von "Security first" sicher zu handeln. SAP´s Cyber Fusion Center integriere Informationen über Cyber-Bedrohungen mit Sicherheits- und technologischen Operationen und Reaktionen.
Beim anschließenden Get Together konnten die Unternehmensvertreter*innen im direkten Gespräch mit den Referenten weitere Fragen klären, die Themen vertiefen und neue Netzwerke aufbauen.
v.l.: Sebastian Barchnicki, Dr. Axel Mauersberger, Olaf Tünkers, Dr. Andreas Beyer