Dialog Stadt - Wirtschaft: "Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz im Gleichschritt" am 07.11.2022


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Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat auch Einfluss auf das Leben in unserer Stadt Ratingen. Das betrifft nicht nur die Unterbringung von Geflüchteten, sondern auch die Energieversorgung und die Auswirkungen auf die Klimaschutzziele und die künftige Stadtentwicklung.

Was dies im Einzelnen bedeutet, war Gegenstand der aktuellen Veranstaltung im Rahmen der gemeinsam von Stadt Ratingen und UVR durchgeführten Reihe "Dialog Stadt - Wirtschaft" am 7. November 2022. Unter dem Titel "Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz im Gleichschritt - Informationen für Ratinger Unternehmen" berichteten die Ratinger Beigeordneten Petra Cremer, Martin Gentzsch und Prof. Dr. Bert Wagener in einer Online-Konferenz über kurzfristige Maßnahmen zur Energieeinsparung ebenso wie über schon länger laufende Förderprogramme sowie die Visionen für den langfristigen Stadtumbau.

Prof. Wagener informierte über die finanziellen Vorteile und die Förderung der unterschiedlichen erneuerbaren Energien, sei es Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpe oder Blockheizkraftwerk. Außerdem kam er auf die klimafreundliche Mobilität zu sprechen, vor allem in Form des E-Autos und des Umstiegs auf Fahrräder, E-Bikes und Lastenräder sowie der Nutzung des ÖPNV. Er wies außerdem auf Förderprogramme für die Dachbegrünung hin sowie das schon viele Jahre laufende Programm Ökoprofit des Kreis Mettmann. Auch die Digitalisierung städtischer Dienstleistungen diene dem Umweltschutz; im Rahmen des Projekts Ratingen.Klimaneutral gehe es künftig auch um die Klimafolgenanpassung.

Martin Genzsch erläuterte im einzelnen die vom Stadtrat beschlossenen kurzfristigen Energieeinsparungen von 20 Prozent, was insgesamt bei Stadt und Stadtwerken rund 12 Mio. kWh im Jahr entspreche. Damit könne man jährlich etwa 2.800 Tonnen CO2 einsparen. Mit der "Mission E" sensibilisiere man die Mitarbeiter*innen für das Energiesparen und werde Anfang 2023 einen ersten Erfahrungsbericht erstatten können.

Die Energiewende aus Sicht der Stadtentwicklung betrachtete dann Petra Cremer, technische Beigeordnete der Stadt Ratingen. Sie erläuterte die kommunale Wärmeplanung, die künfig zentrales Koordinierungsinstrument werde und eng mit der Stadtentwicklung verzahnt sei. Am Beispiel Baden-Württembergs legte sie die Systematik des Vorgehens dar und zeigte die Rahmenplanung für die Entwicklung um den zukünftigen Haltepunkt Ratingen-West auf der Ratinger Weststrecke. Frau Cremer erläuterte sehr anschaulich die Restriktionen aufgrund der baulichen Gegebenheiten, zeigte aber auch viele Möglichkeiten zur Mehrfachnutzung von Flächen und Gebäuden auf. Da das Blockheizkraftwerk Ratingen-West prinzipiell mit jeder Art von Brennstoff betrieben werden könne, ergäben sich vielfältige Möglichkeiten zur Dekarbonisierung in diesem schon älteren Wärmenetz. Insgesamt sei der gewünschte Stadtumbau als langfristiges Projekt auf Sicht von rund dreißig Jahren angelegt.

Die Präsentationen der Referent*innen können Sie als UVR-Mitglied bei Juliane Zurhorst office@unternehmensverband.com anfordern.