Ausbildung und Praktika ermöglichen!


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Die verflixte Pandemie hat allen Menschen zugesetzt – besonders aber den Schülerinnen und Schülern. Manches Kind, das im Sommer in die dritte Grundschulklasse kommt, kann sich die Klassenkamerad*innen gar nicht ohne Gesichtsmaske vorstellen. Abgesehen davon, dass die Kinder mit stoischer Ruhe die täglichen Prozeduren der Coronatests über sich ergehen lassen mussten. Großeltern haben sie oft monatelang nicht besucht und vielleicht nur deren Gesichter über Zoom gesehen.

Gelitten hat aber auch der Bereich der Berufsvorbereitung und -findung. Praktika wurden fast zwei Jahre lang kaum angeboten, zu groß war die Angst der Betriebe, sich das Virus ins Unternehmen zu holen. Praktische Arbeit in Zeiten von Remote Working und Homeoffice war ebenfalls kaum möglich. Und wenn es dann doch geklappt hatte, wurde mancher in der Zeit der Omikron-Variante positiv getestet. Mit dem Ergebnis, dass das Praktikum ganz ausfallen musste oder nur halb so lang war wie geplant. Allerdings immer noch besser als die vielen Schüler*innen, die gar keine Stelle für ihr Schülerpraktikum fanden.

Dabei sind praktische Erfahrungen bei der Suche nach dem richtigen Beruf so wichtig. Und sei es nur, dass die Jugendlichen nach einem Praktikum definitiv wissen, welchen Berufsweg sie gar nicht verfolgen wollen.

Deshalb sind in diesem Frühjahr und Sommer die Unternehmen gefragt. Sie müssen Praktikumsstellen anbieten, gerade auch in den Sommerferien, und damit letztlich auch die Chance ergreifen, den Schülerinnen und Schülern ihren Betrieb als Ausbildungsstelle schmackhaft zu machen.

Gute Gelegenheiten bieten auch Jobbörsen. So führt das Adam-Josef-Cüppers-Berufskolleg erstmals seit zwei Jahren am 14. September wieder das Adams Job Center durch.

Unternehmensvertreter können dort mit den Schülerinnen und Schülern aus den Fachbereichen Metall-, Automations- und Informationstechnik, Gesundheit, Soziales und Ernährung, Wirtschaft und Verwaltung sowie Informatik/technische Informatik in Kontakt kommen und geeignete Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung oder ein Praktikum gewinnen.

Die Schülerinnen und Schüler brennen darauf, die Arbeitswelt kennenzulernen. Jetzt liegt es an den Unternehmerinnen und Unternehmern, Praktika und Ausbildungsplätze anzubieten. Denn eins ist klar: der Facharbeitermangel wird sich weiter verstärken. Dagegen hilft nur mehr Ausbildung. 

Dr. Axel Mauersberger
Geschäftsführer
Unternehmensverband Ratingen e.V.