In den 70ern geplant, in den 80ern begonnen, Fertigstellung ungewiss? Auch nach mehr als 50 Jahren ist es bisher nicht gelungen, die A44 als wichtige Verkehrsader zwischen dem Ballungszentrum Düsseldorf und dem Ruhrgebiet mit dem Essener Süden fertigzustellen. Tatsächlich fehlt nicht mehr viel; von der in diesem Jahr fertiggestellten Brücke über das Angertal hat man bei gutem Wetter einen spektakulären Blick nicht nur ins tiefe Tal, sondern auch in Richtung des etwa vier Kilometer entfernten zukünftigen Kreuzes der A44 mit der A3.
Erst mit diesem Lückenschluss wird die Verkehrsader als Entlastungsachse für die Ballungszentren funktionieren. Gleichzeitig entsteht mit der A44 eine neue Lebensader des Kreises Mettmann. Sie bindet die Städte im Nordkreis wie Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath deutlich besser an den Düsseldorfer Raum und den internationalen Flughafen an – ein absoluter Gewinn bei den Standortbedingungen.
Und Ratingen? Eher skeptisch verfolgten die Ratinger in der Vergangenheit den Fortschritt der A44, denn unsere Premiumlage gilt es zukünftig mit den anderen Städten im Wettbewerb zu teilen. 2007 hat Ratingen unter seinem damaligen Bürgermeister sogar gegen den Planfeststellungsbeschluss geklagt – wegen Bedenken hinsichtlich der Entwässerung. Dabei würde auch Ratingen als das neue Tor ins Bergische profitieren, indem beispielsweise Einpendler aus dem Ruhrgebiet und dem Essener Süden den angespannten Arbeitsmarkt hier entlasten. Und die Dauerstaus in Hösel und Homberg hören auf, ein Beitrag zur Reduktion des CO2- Ausstoßes in unserer Region.
Zum Abschluss der gemeinsamen Informationsveranstaltung unterzeichneten Mitte November die Schlüsselregion, die IHK und der UVR gemeinsam mit den Bürgermeistern von Velbert, Heiligenhaus und Ratingen die Heiligenhauser Erklärung zur A44. Damit dokumentiert auch Ratingen die Bedeutung dieses Infrastrukturprojektes für unsere Region und unsere Stadt. Ein klares Bekenntnis zur A44 verbunden mit der Aufforderung, den Lückenschluss jetzt mit Hochdruck anzupacken. Nur noch vier Kilometer fehlen, damit aus der 30 Mio. Euro teuren Angertalbrücke keine Bauruine wird, sondern der zukünftigen Lebensader unserer Region endlich Leben eingehaucht wird!
Olaf Tünkers
Vorstandsvorsitzender